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 Ein entwicklungspolitischer Flächenbrand

Behinderte nicht alleine lassen

GDN - Enttäuschung bei der Christoffel-Blindenmisssion. Obwohl die Bundesregierung zum
zweiten mal bei den Vereinten- Nationen (UN) ,über die nachhaltige Entwicklung
und deren Umsetzung berichtet, sei dieser Staatenbericht enttäuschend.

Gute Absichten seien da, zu wenig Beachtung für die Menschen mit Behinderung jedoch
nicht vorhanden.
Nach sechs Jahren der Verabschiedung sei klar, dass Deutschland entschieden zu langsam agiere- besonders im Hinblick auf die internationale Zusammenarbeit. Darüber hinaus wirkt die Corona-Pandemie wie ein Brandbeschleuniger für die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Regionen der Welt. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fordert deshalb eine konsequente Priorisierung der Schwächsten und Verwundbarsten.
Man sei enttäuscht über den aktuellen Staatenbericht Deutschland in dieser
Hinsicht, betont Michael Herbst, Leiter der Politischen Arbeit bei der CBM. Es fehle
grundsätzlich an konkreten Maßnahmen ,wie die Bundesregierung Frauen, Männer und ganz besonders Kinder mit Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit erreichen will.
Bekanntlich verfolge man mit der Agenda 2030 das Ziel zu einer umfassenden Transformation
in der Welt. Armut und Hunger weltweit solle beendet werden um allen
Menschen die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu vermitteln. In der Realität sind wir noch weit davon entfernt“, berichtet Herbst. „
Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie seien viele der Behinderten vielmehr davon bedroht
zurückgelassen zu werden.
In wie weit internationale Entwicklungsmaßnahmen Menschen mit Behinderungen auch in der Pandemiebekämpfung erfolgreich priorisieren, zeigen die Projekte der CBM. So sorgt sie in vielen verschiedenen afrikanischen Ländern dafür , dass Menschen mit Behinderungen wichtige Informationen zum Virus und entsprechenden Hygienemaßnahmen in Gebärdensprache und Brailleschrift erhalten.
Hierzu gehören Hygieneschulungen, der Verteilung von Schutzmasken, Desinfektionsmittel
sowie Essen an die Menschen ,die sonst übersehen würden.
Um jedoch alle Menschen mitzunehmen, sei ein weit größeres Engagement der
Bundesregierung in Sachen Entwicklungsmaßnahmen bei der Umsetzung der Agenda
2030 erforderlich. Herbst betont nochmals:“ „Menschen mit Behinderungen müssen bei jeder Entwicklungsmaßnahme, bei jeder Katastrophenhilfe von Anfang an mitgedacht werden. Sonst ist das Krankenhaus für den notwendigen Arztbesuch nicht erreichbar und das Essen bekommen nur die, die am ehesten noch für sich selbst sorgen könnte
Die 23-jährige Emebet Tegegn aus  Äthiopien
Quelle: Tanja Plenk,CBM
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